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Gemeinschaftspraxis für Gynäkologie, Pränataldiagnostik, Ersttrimesterscreening und gynäkologische Onkologie

Juckreiz? Brennen?
Scheidenentzündung vermeiden statt behandeln.

In der Frauenarztpraxis sind die bakteriellen- sowie Pilzinfektionen ein häufiges Problem. Ca. 15 bis 50 % der Frauen leiden weltweit an bakterieller Scheidenentzündung. (1)

Was ist eine Scheidenentzündung überhaupt?

Die Scheidenentzündung stellt ein gestörtes Gleichgewicht der natürlich vorhandenen
mikrobiellen Besiedlung der weiblichen Scheide dar. Dies kann verschiedene
Ursachen haben; häufig sind aber Bakterien und Pilzen dafür verantwortlich wie z.B.
Gardnerella vaginalis in über 90% der bakteriellen Infektionen sowie Candida albicans,
der Soorpilz der Pilzinfektionen. (2, 3)

Wie erkenne ich das?

Juckreiz, Brennen, vermehrter Ausfluss, Schmerzen beim Wasserlassen oder Geschlechtsverkehr, unangenehmer Geruch und Rötungen im Bereich der Scheide sind alles Zeichen einer Scheidenentzündung. Bei ca. 7 % der Betroffenen gibt es
überhaupt keine Symptome und die Entzündung wird hier i.R. der Krebsvorsorge zufällig entdeckt. (1)

Wie bekommt man eine Scheidenentzündung und wie kann man sie eigentlich vermeiden?

Rauchen, Geschlechtsverkehr während der Periode, multiple Sexualpartner, häufige Vaginaldusche, Analverkehr vor Vaginalverkehr, digitaler Penetration, chronischer Stress und Übergewicht sind alles Risikofaktoren, die eine Scheidenentzündung begünstigen können. Ein Diabetes Typ II, sowie die Einnahme von Antibiotika, Pille oder Kortisonpräparaten können zusätzliche Risikofaktoren sein.

Vorteile der Prävention:
Vor allem: Verbesserung der Lebensqualität!

Dazu kommen noch weitere Vorteile: ein verringertes Risiko für sexuell übertragbare Erkrankungen (z.B. HIV, HPV, Chlamydien), Infektionen des oberen Genitaltrakts, sowie Reinfektionen oder Chronifizierungen und unerwünschte Schwangerschaftsergebnisse. Kommt es dagegen zu einem notwendigen Behandlungsbedarf der Scheidenentzündung, wird hier in erster Linie die Therapie mit Vaginalzäpfchen oder Vaginalcreme durchgeführt. In seltenen Fällen muss eine orale Therapie mit Antibiotika bzw. Antimykotika bei Pilzinfektion angewandt werden.

Sprechen Sie uns gerne jederzeit an!

Diagnostik in unserer Praxis:

  • pH Streifen
  • mikroskopische Untersuchung
  • bei erfolgloser Therapie: vaginaler Abstrich

Literatur:

  1. Emilia H. Koumans, Maya Sternberg, Carol Bruce, Geraldine McQuillan, Juliette Kendrick: The prevalence of bacterial vaginosis in the United States, 2001-2004; associations with symptoms, sexual behaviors, and reproductive health. In: Sexually Transmitted Diseases. Band 34, Nr. 11, 2007.
  2. van de Wijgert JHHM, Borgdorff H, Verhelst R, Crucitti T, Francis S, Verstraelen H, Jespers V (2014) The vaginal microbiota: what have we learned after a decade of molecular characterization?
  3. Martin DH (2012) The microbiota of the vagina and its influence on women’s health and disease.